Geburt & Stillen mit CMV

Ist eine normale Geburt mit einer CMV-Infektion möglich? Darf man stillen? Diese und weitere Fragen werden auf dieser Seite beantwortet.

CMV-Infektion

Die Geburt

Generell gilt, trotz einer CMV-Infektion während der Schwangerschaft steht einer natürlichen spontanen Geburt erst einmal nichts im Wege. Außer es treten Komplikationen (z.B. Frühgeburt, Organschäden, zu niedrige Thrombozytenwerte beim Kind) auf, die eine Schnittentbindung erfordern.

Unbedingt im Krankenhaus vorab anmelden

Es ist ratsam, ein Krankenhaus auszuwählen, dessen Frauen- und Kinderärzte mit der CMV-Thematik vertraut sind, um entsprechende Untersuchungen beim Kind direkt nach der Geburt einzuplanen. Es sollte am besten direkt nach der Geburt vom Neugeborenen Blut aus der Nabelschnur entnommen und asserviert werden sowie eine Urin und/oder Speichelprobe auf CMV-DNA mittels PCR untersucht werden.

Eine Voranmeldung in der Schwangerschaft inkl. der bisherigen Befunde ist daher sehr sinnvoll. Für den detaillierten Untersuchungsplan siehe hier auch die Unterseite „cCMV beim Kind“.

 

 

Ernährung

Stillen mit CMV-Infektion

Über die Muttermilch wird in der Regel das Cytomegalie-Virus der infizierten Mutter an ihr Kind übertragen – und deren Antikörper. Ob man stillen soll, muss je nach Situation individuell betrachtet und entschieden werden, ist aber grundsätzlich erwünscht und sinnvoll. Ausnahmen gelten für sehr unreife Frühgeborene oder Neugeborene mit Immundefekten. International sind die Empfehlungen sehr unterschiedlich. Für den deutschsprachigen Raum kann man als Orientierungshilfe folgendes zusammenfassen:

Stillen von reifen Neugeborenen oder fast reifen Frühgeborenen

Kommt ein Kind ab der 32. SSW zur Welt und wird vom Kinderarzt als reif genug und normal entwickelt beurteilt, wird das Stillen von Fachexperten befürwortet. Die Übertragung des Virus über die Muttermilch ist i.d.R.  für das Kind unproblematisch, da die meisten Kinder durch die nachgeburtliche CMV-Infektion keine klinischen Erkrankungen entwickeln. 

Stillen von Frühgeborenen

Vom Stillen abgeraten wird bei sehr unreifen Frühgeborenen (ca. SSW 28. + 0 oder einem Geburtsgewicht von <1000g). Diese Kinder sollten keine rohe unbehandelte Muttermilch bekommen. Hier ist es möglich, die CMV-positive Muttermilch zu pasteurisieren (kurzfristiges Erwärmen zum Abtöten der Viren). Leider werden beim Pasteurisieren auch viele wichtige Inhaltsstoffe der Muttermilch wie Zellen, Enzyme und Vitamine zerstört. Ein Einfrieren von Muttermilch ist schonender für diese Inhaltsstoffe, zerstört aber die Cytomegalieviren nicht zuverlässig und/oder vollständig. 

Stillen von symptomatischeN cCMV-Neugeborenen

Wird das Neugeborene als symptomatisch eingestuft und erhält zur Prävention von Folgeschäden eine antivirale Behandlung, so ist die Entscheidung für oder gegen eine Muttermilchernährung sehr schwierig, da diese Fragestellung bisher wissenschaftlich nicht bearbeitet wurde. Generell ist gegeneinander abzuwägen, ob man den Viren in der Muttermilch ein größeres Schadenspotential oder den Antikörpern gegen CMV ein größeres Schutzpotential zuschreibt. Hinzu kommt die psychosoziale Komponente des Stillens: Es gibt Frauen die emotional sehr darunter leiden nicht zu stillen und andere Frauen, die das Stillen emotional nicht so stark berührt.  

Aufgrund unzureichender wissenschaftlicher Daten zu diesen Fragestellungen ist das Vorgehen individuell zu treffen und in jedem Fall mit dem behandelnden Kinderarzt abzustimmen.

 

Stillen mit CMV

Generell gilt: Muttermilch ist die natürlichste und gesündeste Ernährung für einen Säugling und ist perfekt auf dessen Bedürfnisse eingestellt. Das Stillen trägt zudem zu innigen Momenten bei, die die mütterliche und kindliche Beziehung wachsen lassen.

70% der Frauen die CMV-positiv sind reaktivieren CMV beim Stillen und können damit theoretisch auch Ungeborene infizieren. Allerdings liegt die Übertragungsrate nur bei rund 3%. Gesunde Neugeborne tragen von einer Infektion nach der Geburt keine Schädigungen davon.

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