Laura, Sternenkind, symptomatisch

Laura, Sternenkind, symptomatisch

CMV-Geschichten

Laura, Sternenkind

Laura wurde nach einem Organversagen aufgrund von CMV still geboren.  Das ist ihre Geschichte:

Ich bin Andrea, 31 Jahre alt und wohne im schönen Österreich.

Unsere CMV Geschichte begann im Sommer 2016 und endete Januar 2017:
Es war unser 1. Wunschkind und ich wurde auf Anhieb schwanger. Bei meinem 1. Ultraschall in der 7. SSW wurde auch Blut abgenommen. 1 Woche später bekam ich den besorgten Anruf meines Arztes, dass ich CMV positiv. Es handelte sich wohl um eine Erstinfektion. Ich hatte große Angst, weder ich noch in meinem Umfeld kannte jemand CMV.

Mein Frauenarzt stellte mir eine Überweisung in eine Klinik aus, wo ich alles weitere erfahren habe und genauestens untersucht und behandelt wurde.

Mein 1. Aufenthalt in der Klinik war in der 12. SSW, der letzte in der 36. SSW.

Alle 4 Wochen war ich 1 Nacht stationär und bekam Cytotect als Infusion. Es wurden auch genaue Ultraschalls und 2x MRT gemacht. Nie konnte uns klar gesagt werden ob unser Baby infiziert ist. Es hieß immer nur es kann taub, blind oder entwicklungsverzögert sein oder aber  es ist ganz gesund. Von Sterben war nie die Rede. Ich versuchte immer positiv zu sein und war fest überzeugt, dass ich ein gesundes Baby bekomme, weil sonst hätten sie doch etwas finden müssen.

So verließ ich positiver Dinge in der 36. SSW zum letzten Mal die Klinik und genoss die letzten Wochen entspannt bis zur Geburt.

Ab der 37. SSW hatte ich wöchentlich CTG Kontrollen in meiner Geburtsklinik. So auch am ET. Ich hatte meinen Mann mitgenommen, mit der Vermutung – heute kommt unser Baby.

Im CTG – Zimmer fand die Hebamme dann keine Herztöne meines Babys und so wurde ich auf Station zum diensthabenden Frauenarzt zum Ultraschall geschickt. Dieser bestätigte den Tod. Die Geburt wurde umgehend eingeleitet und unsere Tochter Laura kam 8 Stunden später still zur Welt.

Wir entschieden uns eine Obduktion machen zu lassen. Diese bestätigte dass Laura ein Organversagen aufgrund von CMV hatte: Leber und Milz waren stark vergrößert und das Gehirn bereits zersetzt.

Wir haben uns für eine Diamant-Bestattung entschieden. Laura ist so nun ein wunderschöner Diamant in der Hand eines Glasengels.

Ilja, 4 Wochen, nicht infiziert

Ilja, 4 Wochen, nicht infiziert

 CMV-Geschichten

Ilja, 4 Wochen

Unmittelbar zu Beginn der Schwangerschaft wird eine Erstinfektion mit CMV nachgewiesen. Ilja ist nun 4 Wochen alt und ohne CMV-Infektion geboren. Das ist seine Geschichte:

Ich habe mich in der Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Zeugung zum ersten Mal mit CMV angesteckt und habe zum Glück vor einem Monat unser nicht infiziertes kleines Wunder zur Welt gebracht.

Die Schwangerschaft war jedoch die Hölle: Meine CMV-Werte (IgM- und IgG-Antikörper – IgM ist der unmittelbare Antikörper, der produziert wird, sobald ein menschlicher Körper einem Bakterium oder Virus ausgesetzt ist) waren in der 7.SSW nur leicht erhöht, was untypisch für eine frische Infektion ist. Daraufhin wurde noch 2x kontrolliert, immer im Abstand von 2 Wochen. Der IgM war gleich bleibend, und der IgG war zwischendurch sogar gesunken. In der 12. Woche war dann die letzte Kontrolle und beide Werte unverändert. Das Labor hat eine weitere Abnahme in der 20. Woche empfohlen, was meine Frauenärztin ignoriert und ich somit keine Chance mehr auf eine mögliche Therapie mit Cytotect hatte.

Erst in der 30. Woche im Krankenhaus waren die IgG-Werte dann super hoch und die IgM-Werte sehr niedrig, sodass man in Kombination mit den Vorbefunden feststellen musste, dass es eine Erstinfektion gewesen sein muss. In einer weiteren Diagnostik bei einem spezialisierten Labor wurde dann die Infektion zum Zeitpunkt der Zeugung festgestellt. Ich habe mich damals trotz vorzeitiger Wehen in der 30. Woche für eine Fruchtwasserpunktion entschieden, um evtl. noch eine Therapie mit einem Virostatikum zu beginnen, falls CMV nachweisbar gewesen wäre. Dies war ein Glück nicht der Fall. Richtig aufatmen konnte ich allerdings trotzdem nicht, denn die Angst blieb trotz unauffälliger Ultraschalluntersuchungen. Nach der Geburt erfolgte die Urin- und Speicheluntersuchung. Auch hier kein CMV nachweisbar. Ich bin unendlich dankbar einen gesunden Jungen zu haben!

Erschrecken und schockierend zugleich ist trotzdem, wie wenig über CMV aufgeklärt wird und dass trotz Empfehlungen des Labors Blutuntersuchungen nach der 12. Woche leichtfertig ignoriert wurden. Meine CMV-Antikörperwerte waren zwar nicht eindeutig, aber das Ignorieren kann Therapieoptionen verwehren und schwerwiegende Folgen haben…