CMV-Geschichten

Ilja, 4 Wochen

Unmittelbar zu Beginn der Schwangerschaft wird eine Erstinfektion mit CMV nachgewiesen. Ilja ist nun 4 Wochen alt und ohne CMV-Infektion geboren. Das ist seine Geschichte:

Ich habe mich in der Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Zeugung zum ersten Mal mit CMV angesteckt und habe zum Glück vor einem Monat unser nicht infiziertes kleines Wunder zur Welt gebracht.

Die Schwangerschaft war jedoch die Hölle: Meine CMV-Werte (IgM- und IgG-Antikörper – IgM ist der unmittelbare Antikörper, der produziert wird, sobald ein menschlicher Körper einem Bakterium oder Virus ausgesetzt ist) waren in der 7.SSW nur leicht erhöht, was untypisch für eine frische Infektion ist. Daraufhin wurde noch 2x kontrolliert, immer im Abstand von 2 Wochen. Der IgM war gleich bleibend, und der IgG war zwischendurch sogar gesunken. In der 12. Woche war dann die letzte Kontrolle und beide Werte unverändert. Das Labor hat eine weitere Abnahme in der 20. Woche empfohlen, was meine Frauenärztin ignoriert und ich somit keine Chance mehr auf eine mögliche Therapie mit Cytotect hatte.

Erst in der 30. Woche im Krankenhaus waren die IgG-Werte dann super hoch und die IgM-Werte sehr niedrig, sodass man in Kombination mit den Vorbefunden feststellen musste, dass es eine Erstinfektion gewesen sein muss. In einer weiteren Diagnostik bei einem spezialisierten Labor wurde dann die Infektion zum Zeitpunkt der Zeugung festgestellt. Ich habe mich damals trotz vorzeitiger Wehen in der 30. Woche für eine Fruchtwasserpunktion entschieden, um evtl. noch eine Therapie mit einem Virostatikum zu beginnen, falls CMV nachweisbar gewesen wäre. Dies war ein Glück nicht der Fall. Richtig aufatmen konnte ich allerdings trotzdem nicht, denn die Angst blieb trotz unauffälliger Ultraschalluntersuchungen. Nach der Geburt erfolgte die Urin- und Speicheluntersuchung. Auch hier kein CMV nachweisbar. Ich bin unendlich dankbar einen gesunden Jungen zu haben!

Erschrecken und schockierend zugleich ist trotzdem, wie wenig über CMV aufgeklärt wird und dass trotz Empfehlungen des Labors Blutuntersuchungen nach der 12. Woche leichtfertig ignoriert wurden. Meine CMV-Antikörperwerte waren zwar nicht eindeutig, aber das Ignorieren kann Therapieoptionen verwehren und schwerwiegende Folgen haben…

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