Friedrich, 1 Monat, nicht infiziert
CMV-Geschichten
Friedrich, 1 Monat
Wie aus einer “Grauzonen-Diagnose” ein gesundes Baby wird. Das ist die CMV-Geschichte von Friedrich.
In der 7. SSW bin ich auf eigene Initiative negativ auf CMV getestet worden. Was das aber genau bedeutet, war mir nicht klar. Die Tatsache, dass über 50 % der Bevölkerung den Virus in sich tragen und daher die Ansteckungsgefahr für mich als Schwangere immens hoch ist, sagte mir keiner. Ich infizierte mich in der 10.–12. SSW mit CMV. Aufgrund einer autoimmunen Darmerkrankung, getriggert durch die Schwangerschaft, war mein Immunsystem so geschwächt, dass ich mich leicht mit CMV infizierte. Die Ärzte sahen lange meinen Darm im Vordergrund und übersahen damit lange meine erhöhten Leberwerte, die meine CMV-Infektion erst in der 18. SSW erklärten.
Aufgrund des späten Diagnosezeitpunkts gab es für mich keine klare Therapieempfehlung. Ich sei in einer „Grauzone“ vom Infektionszeitraum her, hieß es, sodass ich selbst entscheiden könne, ob ich Medikamente nehmen möchte oder nicht. „Schlussendlich solle ich mit dieser Entscheidung leben.“ Mein Mann und ich überlegten nicht lange, denn die Nebenwirkungen des Valaciclovirs waren für uns nicht tolerierbar, gleichwohl die Angst vor einer CMV-Infektion groß war. Wir entschieden uns für eine Fruchtwasseruntersuchung in der 22. SSW, um ggf. das Medikament noch anzusetzen, wenn wirklich eine Infektion bei unserem Sohn vorläge.
Die Erleichterung war groß, als kein CMV-Nachweis im Fruchtwasser zu finden war. Anschließend verlief die Schwangerschaft friedlich, gleichwohl einen die Ängste immer wieder einholten. Die Gedanken, wie ich meinen Sohn schützen kann, quälten mich. Doch die Hoffnung blieb. Zwei Wochen nach Geburt unseres Sohnes kamen die ersehnten Laborergebnisse:
Kein CMV-Nachweis im Blut, Speichel und Urin! Die monatelange Last fiel von uns und es bleibt der Plazenta zu danken, dass alles abgewehrt wurde! Ich habe das Vertrauen in meinen Körper zurück und bin unendlich dankbar für dieses Glück. Glück hatten wir auch mit unserer Betreuung im Perinatalzentrum Altona sowie mit den Recherchen, der Aufklärungsarbeit und mit Euch über dieses Forum „Stark gegen CMV“!